Offener Brief an Pamela Anderson

 

Liebe Pamela Anderson,

es ist schön, wenn Sie sich für mehr Tierschutz engagieren! Das tun wir auch! Doch wenn Sie Stimmung gegen Pelze machen, ist das die falsche Adresse. Wir kanadischen Trapper leben im Einklang mit der Natur und nutzen Pelze. Das möchten wir Ihnen in diesem Brief kurz schildern:

Wir, Claire und Lucie Hardy, sind zwei Schwestern im Alter von 59 und 46 Jahren. Seit 15 Jahren arbeiten wir als Trapperinnen und leben in der Nähe von Charlesbourg im Bundesstaat Quebec. Um Trapperinnen zu werden, haben wir zahlreiche Kurse über die Hege und Pflege von Wildtierbeständen, die Erhaltung von Lebensräumen und die nachhaltige Nutzung der Natur besucht.
Als Trapperinnen haben wir ein starkes persönliches Interesse, einen gesunden Wildtierbestand zu erhalten. So sind nach 400 Jahren der kommerziellen Nutzung von Biberfellen die Biberbestände in Kanada heute so zahlreich wie zur Zeit, als die Europäer nach Kanada kamen. Die Naturschutzpolitik Kanadas sorgt dafür, daß die meisten Wildtiere in reichlicher Zahl vorhanden sind und die wenigen bedrohten Arten nicht angetastet werden dürfen. Dies ist in unserem Land durch strenge Gesetze abgesichert.

Sie sollten wissen, daß ohnehin nur ein kleiner Teil des alljährlichen Zuwachses an Pelztieren von uns Trappern genutzt wird. Fachleute nennen das "nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen", ein Konzept, das von den grossen Naturschutzorganisationen der Welt und dem Umweltprogramm der UN unterstützt wird.

Wir Trapper sind "Augen und Ohren" der Wildnis und melden alle Vorkommnisse (Umweltverschmutzung, Wilderei, illegale Holzfällerei, Tierseuchen) den Naturschutzbehörden.

Viele Trapper sind Nachfahren der kanadischen Ureinwohner. Der Pelzhandel ermöglicht ihnen in traditioneller Weise auf dem Land ihrer Vorfahren zu leben. Viele kanadischen Familien ernähren sich vom Fleisch der Biber, Bisamratten und anderer Pelztiere. Mit dem Fleisch von nicht essbaren Arten füttern wir im Winter die wilden Tiere des Waldes. Wir vergeuden nichts!

Die Gruppen, die Sie, liebe Frau Anderson, und andere Stars zum Kampf gegen Pelze auffordern, haben auch eigene finanzielle Interessen. Sie informieren die Öffentlichkeit sehr einseitig. Wir Trapper leben zumeist weit entfernt von den Medienmetropolen. Unsere Stimmen werden kaum gehört. Fast niemand weiß daher, daß die Pelzgegner nach und nach unsere Existenz zerstören und dabei rein gar nichts für den Naturschutz tun.

Wir hoffen, unser Brief trägt ein wenig zum Verständnis der anderen Seite des Pelzhandels bei.