Willkommen
in der grünen Welt der Agrarpolitik !
Ein Klasse-Beispiel
für professionelle Kommunikation hat Frau Künast
abgeliefert, als sie zu Beginn ihrer Ministertätigkeit
der Bauernschaft mitteilte: "Ich habe mir als Sozialarbeiterin im Knast Respekt bei Knackis und
Wärtern erkämpft.
Ich fürchte auch die Bauern nicht."
Unser
eiserner Kanzler Schröder
mag die Bauern genauso wenig wie er
Grüne mag. "Sollen doch die Grünen die Bauern
ärgern, auf die paar Stimmen sind wir nicht angewiesen",
denkt der Stratege, grinst sich eins und schmaucht eine
-von der Erhöhung der Tabaksteuer ausgenommene- Havanna.
So ergibt sich die
Frage, wer uns nun mehr Leid tun sollte, die Bauern oder Renate
?
Bevor
nun im grünen Überschwange eines bislang unbekannten
Machtgefühls zu großer Schaden angerichtet wird,
haltet inne und bedenkt folgende
BEKANNTMACHUNG
von Theodor
Storm
Die
verehrlichen Jungen, welche heuer
meine
Äpfel und Birnen zu stehlen gedenken,
ersuche
ich höflichst, bei diesem Vergnügen
womöglich
in soweit sich zu beschränken,
daß
sie daneben auf den Beeten
mir
die Wurzeln und Erbsen nicht zertreten.
2.
Mai 2002: Schade. Frau Künast und Ihre Mitstreiter haben Theodor
Storm´s Bitte nicht erfüllt: Die Äpfel verschwunden, die Wurzeln
und Erbsen zertreten. Von den Birnenbäumen muß jeder zweite
gerodet werden, damit Entwicklungsländer eine Exportchance
bekommen. Quer über die Beete verläuft eine Hecke, in der Vogelschützer
hocken und der Rand der Beete muß wegen benachbarter "Saumbiotope"
brach bleiben. Der Gartenbesitzer steht -weil immer noch kein
Bioland-Mitglied- auf dem Dorfplatz am Pranger, wo er von städtischen
Schulkindern ("alle Kühe sind lila") bespuckt wird.
Im
Supermarkt dagegen steigt das Angebot von politisch heiß ersehnter
Billig-Bioware (aus dem Ausland) unaufhaltsam an, während die
deutschen Bio-Bauern nur mit Expansion (wachsen oder weichen)
und polnischen Billig-Arbeitskräften dem Preisdruck standhalten.
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